Ausbildung

kiel7

1337 is everywhere
ID: 371632
L
12 Oktober 2006
1.051
106
Guten Tag,

wie einige sicher Wissen, beginnt die Zeit der Bewerbungen für eine Ausbildung wieder. Ich habe viel nachgedacht, aber bin dennoch absolut nicht sicher.

Ich habe insgesamt fast 6 Monate Praktikum in einem Altenheim gemacht, war eigentlich auch ganz cool. Jedoch schwindet die Freude über diesen Beruf mit jedem Tag.

Ich bin mit wirklich absolut nichtmehr sicher. Will ich das wirklich?

Eigentlich war alles ganz anders geplant.

Mein Vater ist Gastronom, er weiss auch, dass das mein Traumjob ist, aber bevor ich da irgendwas machen darf, muss ich eine Ausbildung abschliessen. Nun habe ich mir gedanken gemacht gehabt, und die beste Freundin meiner Mutter, mich auf´s Altenheim gebracht.

Zu erst war ich voller begeisterrung, habe mich voll reingehänkt. Aber irgendwie ändere ich mich langsam. Ich habe auf einmal ein selbstbewusstsein, was vorher nie da war. Ich fühle mich reifer. Hänge mich in der Schule voll rein, was ich sonst nie gemacht habe. Ordne mein Leben, Freunde die ich pers. für mich nicht gut finde, lasse ich los und baue mir einen neuen Freundeskreis auf. Aber auch andere sachen, wie zb. die Ausbildung zum Altenpfleger.

Ist das ein guter schritt, oder soll ich alles wieder rückgängig machen? Ich weiss nicht wies nun weitergehen soll. Habe keinen Traumjob mehr, kein Plan was ich machen will.

Habt ihr Ideen die mir helfen könnten?
 
Kann das irgendwie nachfühlen. Bin auch in der Altenpflege. Zu Beginn ist es voll schön, man engagiert sich für so einiges... Aber irgendwann kommt die Frage: Für was? Irgendwie ist das ein sehr undankbarer Job. :roll:
Aber an manchen Tagen kann es durchaus Spaß machen :)

Kann nur leider nicht ganz nachvollziehen wieso du alles wieder rückgängig machen willst? Ist es schlimm reifer zu werden, richtige Freunde zu haben und in sein Leben eine gewisse Ordnung zu bringen? Glaube nicht. Das sollte dich doch erst stolz machen :-?

Könntest du für dich behaupten, die kommenden 3 Jahre (falls du eine Ausbildung zum Altenpfleger machst) erfolgreich zu bewältigen? Immerhin haste 6 Monate geschafft, eine gewisse Eignung muss ja vorhanden sein :)
 
Hi,

ja, behaupten kann ich das. Aber irgendwie bin ich zur Zeit auf 24% Lust, darauf. Ich weiss nicht woher das kommt, aber schon Komisch. Ich wollte mich garnicht ändern, aber es kam alles einfach so. Und was mich extrem nervt, alle blabbeln auf mich ein. Die Lehrer in der Schule, meine Eltern, die beste Freundin meiner Mutter, die Mitarbeiter im Heim... Manchmal könnte ich da stehen und einfach nurnoch "STOP!" schreien....
 
Kannst du auch sagen, was dich genau an diesem Beruf stören würde? Eigentlich gibt es da nur zwei Antworten. Entweder stört dich was an dem Altenheim, in dem du dich jetzt ausprobierst, oder du hast erkannt, dass diese Arbeit generell nichts für die wäre. Im ersten Fall wäre die naheliegende Lösung, dass du die eigentliche Ausbildung einfach in einem anderen Altenheim machst, vielleicht läuft es dann mit Kollegen und "Patienten" besser, vielleicht sind die da einfach witziger, vielleicht bekommst du ein paar eigenverantwortliche Aufgaben, in die du reinhängen kannst etc.. Im zweiten Fall würde ich dir zwar nicht empfehlen "alles rückgängig zu machen", aber dein Glück vielleicht doch eher in einem anderen Beruf zu suchen.

Aber Achtung: Auf welchem dieser Wege du dich befindest ist für dich nur schwer feststellbar. Meine Ausbildung war auch etwas "seltsam". Ich wollte durch die familiäre "Vorschädigung" eigentlich nie etwas mit dem Beruf zu tun haben, habe dann aber doch damit angefangen und war zwischendurch nicht wirklich glücklich mit dem Blick in die Zukunft. Ich habe zwar nie daran gedacht, zwischendrin einfach aufzuhören oder wollte es im Gegenteil erst recht fertig machen, aber dann kam die Zeit, in der ich eine große Niederlage überwunden hatte, in der es den fachlichen Klick gemacht hat und der Gesamtzusammenhang da war und in der ich in der übernommenen Verantwortung aufgehen konnte. Nun habe ich die Ausbildung seit einem halben Jahr abgeschlossen und muss sagen, dass der Beruf absolut was für mich ist. Mit dem Abschluss der Ausbildung ist für mich zwar noch lange nicht Schluss mit der Anstrengung, aber die Grundrichtung steht, zumal sich zwei von drei schulischen Lieblingsbereichen (Mathe und Informatik) mehr oder weniger einbringen und ich noch eine dritte nicht schulisch geförderte Fähigkeit in mir entdeckt habe.

Also überdenke deine Situation, frage dich, ob es nicht nur ein Zwischentief ist und falls du dort wirklich nicht glücklich wirst, dann ziehe eine der oben genannten Konsequenzen. Doch versuche keine tagesabhängigen Gefühlsschwankungen in die Entscheidung einfließen zu lassen. Meine angesprochene persönliche Niederlage sehe ich mittlerweile deutlich positiver, als natürlich direkt danach und hätte das den Ausschlag gegeben doch aufzuhören..
 
Was mich stört(e):

# Die Arbeitskleidung, ich laufe nie im T-Shirt rum, weil ich mich so total unwohl Fühle und das sich auch in meiner Laune wiederspiegelt. Die Wohnbereichsleiterrin, meint immer ich muss, wenn sie nicht da war durfte ich mit Pulli und fühlte mich total wohl. Privat ziehe ich auch immer was drüber, im herbst/winter/Frühling Pulli oder dann im Sommer lieber ein langärmliches Hemd aber nie kurzärmlig ausser am strand/Freibad, da habe ich dann ausser badehose nichts an.

# Das eintönige Arbeiten, jeden Tag der gleiche Ablauf, keine neuigkeiten.

# Gewalt, man will helfen und wird gebissen, mit sachen beschmissen oder gekratzt, da war ich richtig sauer und wäre fast explodiert.


Was mir gefiehl:

# Die Kollegen und die Arbeitszeit

# Die freundlichkeit (alte menschen sind super freundlich!) der Menschen
 
Was mich stört(e):

# Die Arbeitskleidung, ich laufe nie im T-Shirt rum, ...

# Das eintönige Arbeiten, jeden Tag der gleiche Ablauf, keine neuigkeiten.

# Gewalt, man will helfen und wird gebissen, mit sachen beschmissen oder gekratzt, da war ich richtig sauer und wäre fast explodiert.

Hm, die Alternative mit einem langarmigen Shirt gibts nicht? T-Shirts dürfen denke ich nicht vorgeschrieben werden. Kommt auch darauf an ob ihr Arbeitskittel oder einheitliche Kleidung habt? Es ist halt von dir drauf zu achten, dass du deine Arbeitskleidung gut reinigen kannst, also keine Sachen die nur bei 40° waschbar sind. Sofern du da nicht mit Wollpullovern antanzt, dürfte das eigentlich das kleinste Problem sein :roll: Steht das irgendwo geschrieben, dass das so Pflicht ist?

Das der Beruf monoton ist, ist einerseits schon richtig. Man hat halt jeden Tag die gleichen Leute zu versorgen. Kann einem nach ner gewissen Zeit schon auf den Senkel gehen, besonders wenn einer dabei ist mit dem man nicht so kann (Man hat eben nicht zu jedem nen Draht)

Wie Joschi schon erwähnte, vielleicht wäre eine andere Einrichtung ne Lösung. Besteht in dieser Einrichtung überhaupt die Möglichkeit zur Ausbildung?
Aber im Grunde bleibts wohl woanders auch so. Du wirst Tage haben, da könntest du alles und jeden an die Wand klatschen, selbst wenn er dich nur anschaut :ugly: Meine Lust Donnerstag Morgen um 6 wieder zu arbeiten hält sich auch in Grenzen... :( Vielleicht liegts am Wetter...
 
# Das eintönige Arbeiten, jeden Tag der gleiche Ablauf, keine neuigkeiten.

Hi,
ich hab auch ein Praktikum in einem Altenpflegeheim gemacht, zwar nur 2 Wochen (wg. Schule).
Der eintönige Alltag ist mir auch aufgefallen - aber, es geht nicht anders.
Ältere Menschen würden nicht damit zurecht kommen, wenn der Tag unstrukuriert wäre. Sie brauchen zu jeder bestimmten Uhrzeit eines jeden Tages das selbe Ereignis.
Schwere Wahl sich für einen Beruf bzw. Ausbildung zu entscheiden.
Ich mach nächstes Jahr Abitur und weiss auch nicht wirklich was ich machen werde - momentan tendiere ich zu einem Musikstudium - wobei es da auch Vor- und Nachteile gibt.

Greetz, Chris