Schüler-Mehrheit erlebt Ausgrenzung und Gewalt

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 03.07.2019 um 10:38:20 Uhr veröffentlicht:
Schüler-Mehrheit erlebt Ausgrenzung und Gewalt
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Gütersloh (dpa)*- Die Mehrheit der Schüler in Deutschland hat einer Untersuchung zufolge Ausgrenzung, Hänseleien oder körperliche Gewalt erlebt. Und ein Viertel fühlt sich an der Schule nicht sicher.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, für die bundesweit 3448 Schüler zwischen 8 und 14 Jahren befragt wurden. «Die Politik ist hier gefordert, Kinder und Jugendliche besser zu schützen», betonte Stiftungsvorstand Jörg Dräger.
«Irritierend» aus Sicht der Studienautoren: Besonders hoch ist der Anteil der berichteten Übergriffe in den Grundschulen.*Dort gaben knapp 30 Prozent der befragten Jungen und Mädchen an, im vorausgegangenen Monat von anderen Schülern gehänselt, ausgegrenzt und zudem noch «absichtlich gehauen» worden zu sein. An Haupt-, Real-, Gesamt- und Sekundarschulen sagte jeder Fünfte, diese drei Übergriffsarten im Monat zuvor allesamt erlebt zu haben. Im Gymnasium war es jeder Zehnte.
Über alle Schulformen hinweg betrachtet haben rund 65 Prozent der befragten Schüler im Monat mindestens eine solche Negativerfahrung gemacht. Nehme man die Grundschüler heraus, komme man auf 60 Prozent, sagte eine Stiftungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Nur knapp 22 Prozent der Grundschüler waren gar nicht von Angriffen oder Ausgrenzung betroffen - was auch für 36 bis 43 Prozent der Befragten in weiterführenden Schulen galt. In der Erhebung richtete sich die Frage nach den Angriffen durch andere Schüler zwar auf Erfahrungen in der Schule selbst, «sie können aber auch auf dem Schulweg, bei Begegnungen außerhalb der Schule oder in den sozialen Medien vorkommen», hieß es.
Konkret zum Sicherheitsgefühl gab je ein Viertel der Schüler an, sich in der Schule und auch in der Nachbarschaft nicht sicher zu fühlen. Für die Allermeisten ist ihr Zuhause ein sicherer Ort - für 8,6 Prozent gilt das allerdings nicht.
Die Studie zeigt zudem: Schüler, die mitbekommen, dass das Geld Zuhause knapp ist, sind viel stärker von Ausgrenzung und Gewalt betroffen als Mitschüler, die sich nicht um die finanzielle Lage der Familie sorgen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, betonten Studienautorin Sabine Andresen von der Uni Frankfurt und Stiftungsexpertin Anett Stein.
 
"Es bestehe dringender Handlungsbedarf, betonten Studienautorin Sabine Andresen von der Uni Frankfurt und Stiftungsexpertin Anett Stein."
- Und was wird passieren? Wieder einmal nichts, vielleicht ein Bisschen rumdiskutiert und über "man müsste eigentlich" geschwafelt, und dann hat sich die Aufregung sicher verzogen.
Ich arbeite selbst an einer Grundschule und finde die Zahl 65% noch weitaus zu niedrig angesetzt.
Neben Hänseleien, Ausgrenzung und "absichtlich Hauen" kommen dann noch gezielte Tritte, absichtliches Umschubsen, Faustschläge in der Pause und bei jeder kleinen Meinungsverschiedenheit hinzu.
Ich habe zwei Schüler in meiner Gruppe, die sofort mit der Faust ins Gesicht schlagen, wenn sie nur dummerweise ein Spiel verlieren, und ein Erstklässler liegt nach einer Pausenprügelei seit über zwei Wochen im Krankenhaus wegen Jochbein-, Kiefer- und Nasenbruchs, nur weil sein Kontrahent im Streit um einen Ball noch auf sein Gesicht eingetreten hat, als er schon am Boden lag.

Kinder, die zuhause überhaupt keine Grenzen lernen durften, werden dies auch in der Schule nicht nachholen können und immer nur ihre eigenen Bedürfnisse sehen und einfordern - koste es, was es wolle ...
 
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