Geschichte Studie: Deutsche Schüler denken, die DDR war keine Diktatur

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 25.07.2008 um 18:29:00 Uhr veröffentlicht:
Studie: Deutsche Schüler denken, die DDR war keine Diktatur
Shortnews

Die Ergebnisse der Studie des Berliner Forschers Klaus Schroeder sind ernüchternd. Er hatte 5. 219 Schüler aus den Bundesländern Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern sowie Ost- und Westberlin zum Thema "DDR" befragt. Die Altersstruktur: 16- bis 17-Jährige, sie alle gab es zur DDR-Zeit noch nicht. Die Unwissenheit der Schüler überraschte Schröder und sorgte denn auch gleich für viele kritische Stimmen, die die Methodik der Befragung anzweifelten. Das sieht Schröder anders und staunt darüber, dass Schüler annehmen, die DDR sei keine Diktatur gewesen, oder Willy Brandt ein DDR-Politiker. Die Unwissenheit - in der ehemaligen DDR übrigens größer als im Westen - führt Schröder auf mehrere Faktoren zurück. Letztlich, so Schröder, seien die Schüler nur "das letzte Glied in der Kette". Davor stünden Eltern, Lehrer und Medien, deren Umgang mit der DDR nach wie vor problematisch sei.
 
Wie schon im Comment geschrieben bedarf es hier einer kritischen Auseinanderstzung. Nicht alles was "nicht demokratisch" ist , ist automatisch eine Diktatur. Dieser Forscher sieht das zu sehr in einer "westlichen Brille".

Ich persönlich denke ,dass die DDR dikatorische Züge hatte aber eben bestimmte Merkmale für eine Diktatur fehlen (wurden z.B Minderheiten verfolgt? Soweit ich weiss wurden viele Minderheiten in der DDR extra staatlich geschützt!)...Kommunismus ist keine Diktatur, zumindestens ideologisch gesehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Volksrepublik << stellt das da , auch mit den Kritikpunkten.

Aber ja immer schön auf die deutschen Schüler herumhauen. Man sollte selber mal nachdenken was man eigentlich fragen will bzw mit dem Test erreichen will. Klar haben wir deutsche noch Defizite mit unserer Vergangenheit..aber diese an den Schülern messen zu wollen ,die zur Zeit der DDR noch nicht mal auf der Welt waren und mit seiner eigenen Ideologie bzw Rechtsverstädnis von "Diktatur" messen zu wollen ist absolut hirnrissig.
 
(wurden z.B Minderheiten verfolgt? Soweit ich weiss wurden viele Minderheiten in der DDR extra staatlich geschützt!)...

sicher wurden Minderheiten verfolgt, natürlich nur die Unbequemen wie z.B. die Zeugen Jehovas

Wenn ich mir die Merkmale einer Diktatur bei Wikipedia (O.K. keine perfekte Quelle) anschau dann trifft auf die DDR jedes einzelne zu:

ideologische Ausprägungen, z.B. Nationalsozialismus/Faschismus, Stalinismus/Maoismus
damit verbunden ein oft übertriebenes, ungerechtfertigtes oder vollständig konstruiertes, paranoides Feindbild; die Bekämpfung dieser Feinde soll die Ideologie rechtfertigen und erhalten; zu Feinden im Innern oder für wertlos werden regelmäßig wehrlose Minderheiten wie Juden, Oppositionelle oder Intellektuelle erklärt.
Heilsversprechen
Abwertung des Individualismus, Glorifizierung des Kollektivs und dessen vermeintlicher Einheit und Stärke bei gleichzeitiger Verfolgung Destruktiver oder Passiver
Förderung des Denunziantentums und des Opportunismus
Personenkult, zum Beispiel das „Führerbild“ in jedem Privathaus und in Schulen
damit ist meist eine Omnipräsenz des Herrschers oder des Regierungsapparates verbunden
Populismus


Kommunismus ist keine Diktatur, zumindestens ideologisch gesehen.
Kommunismus paßt mit Diktatur überhaupt nicht zusammen, aber die DDR war kein Kommunismus sondern eine Diktatur



aber diese an den Schülern messen zu wollen ,die zur Zeit der DDR noch nicht mal auf der Welt waren und mit seiner eigenen Ideologie bzw Rechtsverstädnis von "Diktatur" messen zu wollen ist absolut hirnrissig.

Das ist grundlegende deutsche Geschichte, dafür muss man zu dem Zeitpunkt nicht auf der Welt gewesen sein
 
..aber diese an den Schülern messen zu wollen ,die zur Zeit der DDR noch nicht mal auf der Welt waren und mit seiner eigenen Ideologie bzw Rechtsverstädnis von "Diktatur" messen zu wollen ist absolut hirnrissig.
Und mit der selben Begründung dürfte man dann auch das dritte Reich nicht mehr lehren, oder wie seh ich das?
 
Wundert mich nicht das die Befragung so ausfällt. Ich bin jetzt in der 13. Klasse auf einem Gymnasium und wir hatten das Thema DDR noch nicht in der Schule...

Aber Hauptsache die Lehrpläne bleiben so bestehen und wir Schüler müssen uns dann außerhalb der Schule unser Wissen aneignen.

P.S.: Zum Thema Nationalsozialismus weiß ich genug, das hängt mir schon zum Ohren raus...

Gruß HansimWald
 
Wundert mich nicht das die Befragung so ausfällt. Ich bin jetzt in der 13. Klasse auf einem Gymnasium und wir hatten das Thema DDR noch nicht in der Schule...

Aber Hauptsache die Lehrpläne bleiben so bestehen und wir Schüler müssen uns dann außerhalb der Schule unser Wissen aneignen.
(...)
Und schon entsteht "gefährliches Halbwissen", sobald man sich alles selbst oder durch die Elterngeneration aneignen muß.
Bis vor wenigen Jahren (oder vielleicht existieren sie ja noch) gab es in NRW Geschichtsbücher, in denen noch die Teilung Deutschlands als aktuellster Stand beschrieben wurde :-?

Wie ich auch schon zu einer News im Kommentar schrieb, bin ich der Meinung, dass die Weitergabe des "Wissens" über die Teilungs-Zeit resp. die DDR alleinig durch die Eltern zu rein subjektiv ist. Als "Zusatzmaterial" kein Problem, aber nicht als einziger "Lehrstoff". Dies läßt die Mauer in den Köpfen noch einige Generationen bestehen, was nich wirklich zukunftsfördernd ist.

@ Loshai: Ich sehe es genauso wie Picollo, dass der gewollte Sozialismus/Kommunismus der DDR schon diktatorische Züge aufwies, aber nicht dass DDR als Regierungsform, wie du es schreibst, eine Diktatur war. Keine Ahnung, ob du in der DDR geboren und gelebt hast, ist aber auch aufgrund deines Alters völlig gleichgültig. Das meiste lernt man eh von/durch seine Eltern, die das bestimmt als Diktatur ansahen. Rede doch mal mit einer älteren Generation, also mit denen die jetzt so ca. Mitte 60 Jahre alt sind. Die Leute, die von Anfang an die DDR miterlebt haben, und auch deren Ende. Die, die die ganzen Jahrzehnte in dieser Seite Deutschlands gelebt und gearbeitet haben. Ich meine die ganz normalen Bürger, keine Querulanten. Und dann reden wir nochmal über das Wort "Diktatur" :yes:

Gruß, Poo
 
Und dann reden wir nochmal über das Wort "Diktatur" :yes:

Keine Wahlen, Keine Auslandsreisen, Verfolgung von Andersdenkenden, Veherrlichung der Idealbilder, Populismus und Gehirnwäsche wohin man schaut... die Liste geht noch weiter

wenn das keine Diktatur war waren die andere Diktaturen auch keine :roll:

Rede doch mal mit einer älteren Generation, also mit denen die jetzt so ca. Mitte 60 Jahre alt sind.


ich habe vor nicht langer Zeit mit ner 92 Jährigen Verwandten geredet ( die inzwischen verstorben ist ), die empfand das Hitlerreich als prima und die DDR war für sie Mist- man wird von seiner Zeit geprägt und neigt dazu die Normen anzunehmen, das heißt aber nicht das beides keine Diktatur war
 
Das ist doch gar nicht wahr!

Genau! Informier dich doch mal! Die CDU hätte doch einmal fast die absolute Mehrheit bekommen. Jetzt stand halt schon in der Verfassung, dass grundsätzlich die SED die Sache mit dem Regieren übernimmt. Das war halt Pech. Aber auf jeden Fall eine demokratische Wahl.
Und was das Reisen angeht: jeder Grenzer hat nicht geschossen an der deutsch deutschen Grenze! Und man wusste ja auch worauf man sich einlässt. Ich denke im weitesten Sinne kann man schon von Freizügigkeit sprechen.

(Wer meint einen Hauch von Ironie in diesem Beitrag gefunden zu haben, der hat vielleicht mal ein Geschichtsbuch aufgeschlagen. Glückwunsch!)
 
stimmt ich hätte besser geschrieben: Wahlen die keine waren und Auslandsreisen nur ins befreundete Ausland
Richtig, das hättest du wohl tun sollen. ;) Rentner durften ja auch ins "nicht befreundete" Ausland fahren. War ja ohnehin nicht genug Geld da, um nach Malle fliegen zu können. Wir haben uns mit dem zufrieden gegeben was wir hatten. Urlaub an der Ostsee war immer schön.

:roll:
 

Ja echt ey...

Die DDR ist in diesen ganzen absurden Nostalgie-Shows schon zur genüge Verherrlicht worden. Und nun behaupten in diesem Thread sogar Menschen des DDR-System sei keine Diktatur gewesen. Wunderbar. Irgendwie finde ich, dass das keine Meinung ist, die man auch noch bestärken muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt nun mal nicht nur schwarz oder weiß.

Nur weil das System Scheiße war, muß es nicht alles andere auch gewesen sein. Was ist an diesen Ostalgie-Shows so verkehrt?
 
Ich persönlich denke ,dass die DDR dikatorische Züge hatte aber eben bestimmte Merkmale für eine Diktatur fehlen (wurden z.B Minderheiten verfolgt? Soweit ich weiss wurden viele Minderheiten in der DDR extra staatlich geschützt!)...Kommunismus ist keine Diktatur, zumindestens ideologisch gesehen.

Also, wenn jemand andere Menschen eine bestimmte Meinung, eine bestimmte Haltung, einen beschränkten Lebensraum und eine gemaßregelte und überwachte Lebensweise aufzwingt (auch diktieren genannt), dann ist dass ganz klar eine Diktatur. Das hat mit Kommunismus sehr wenig zu tun - es gibt mehrere Diktaturen auf der Welt; die sind mit Sicherheit nicht alle kommunistisch.

Überwachung und Verfolgung waren grundlegende Bestandteile der SED-Herrschaft in der DDR. Kontrolle und Einschüchterung der Bürger waren Teil des Alltagslebens. Hinzu kam die ständige Drohung, bei Nichtanpassung verhaftet zu werden. Etwa 250.000 Menschen landeten in der DDR aus politischen Gründen im Gefängnis. Quelle
Bei denen hatte man schon eine abweichende politische Meinung, wenn man homosexuell war. Es wurden also keine Minderheiten verfolgt? Die Mehrheit der Bevölkerung wurde übrigens verfolgt und das für jeden Sche*ß. Aber das ist ja keine Diktatur in Deinen Augen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur weil das System Scheiße war, muß es nicht alles andere auch gewesen sein. Was ist an diesen Ostalgie-Shows so verkehrt?

An den Shows ist die kritiklose Darstellung der Situation in der DDR verkehrt. Ich sage gar nicht das alles schlecht war. Wahrscheinlich konnten sogar sehr viele Menschen in dem System ohne Probleme leben ohne zu spüren dass es sich in der Tat um eine Diktatur handelte und um nichts anderes.
Wenn man aber die negativen Seiten der DDR einfach ausblendet und das Zeug noch nicht mal auf den allgemeinen Lehrplan packt, dann führt das dazu, dass der ein oder andere zu dem Schluss kommen mag, dass die DDR doch ne ganz gute Sache war.
Auch das ist freilich nichts schlimmes. Wer Diktaturen schön findet, der soll darin leben - kein Problem. Das Problem ist, dass derjenige wohl nicht aufgrund von Fakten zu dem Schluss gekommen ist, sondern aufgrund des Verzerrten DDR-Bildes in den Nostalgie-Shows.
 
Nach den Ergebnissen der am Freitag vergangener Woche veröffentlichten Studie „Soziales Paradies oder Stasi-Staat?“ des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin können bayerische Schüler die Verhältnisse in der DDR noch am ehesten einschätzen. Bayerische Hauptschüler wissen über die DDR sogar mehr als Brandenburger Gymnasiasten.

Ist doch wieder einmal ein Beispiel, dass in Bayern wesentlich mehr richtig läuft, als in anderen Ländern... (CSU, CSU... Ähm, halt... Mit denen bin ich zur Zeit nicht grün... Bayern, Bayern... ;) ) <--- Späßchen...

Insgesamt finde ich es aber beschämend, dass sich viele überhaupt nicht mit der Geschichte auskennen... Denn wenn ich Willy Brandt für einen DDR-Politiker halte, zeigt das nicht nur, dass ich keine Ahnung von der DDR, sondern generell keine Ahnung von der deutschen Geschichte habe... Vielleicht wollten ein paar Jugendliche auch nur lustig sein?! Anders kann ich mir eine solche Ignoranz nicht erklären... Und den Schulen gebe ich da nicht die Schuld... Jeder sollte das Bestreben haben sich zumindestens in groben Zügen mit der eigenen Geschichte (und dazu gehört nunmal auch die DDR-Geschichte) auszukennen... Bildungsauftrag? Wie wärs mal mit Eigeninitiative?
 
als ehemaliger Brandenburger Gymnasiast wundert mich das überhaupt nicht, die DDR wurde in meiner gesamten Schullaufbahn nicht behandelt, der zweite Weltkrieg aber wurde mehrere Male bis zum Erbrechen durchgekaut

einmal weniger 2. WK und einmal mehr DDR wäre echt hilfreich gewesen
 
als ehemaliger Brandenburger Gymnasiast wundert mich das überhaupt nicht, die DDR wurde in meiner gesamten Schullaufbahn nicht behandelt, der zweite Weltkrieg aber wurde mehrere Male bis zum Erbrechen durchgekaut

einmal weniger 2. WK und einmal mehr DDR wäre echt hilfreich gewesen


So ist es wie ich ja auch schon geschrieben habe. Da stimm ich dir 110% zu. Und aus meiner Sicht ist das ein Fehler im Lehrplan und nicht an den Schülern festzumachen.



Insgesamt finde ich es aber beschämend, dass sich viele überhaupt nicht mit der Geschichte auskennen... Denn wenn ich Willy Brandt für einen DDR-Politiker halte, zeigt das nicht nur, dass ich keine Ahnung von der DDR, sondern generell keine Ahnung von der deutschen Geschichte habe... Vielleicht wollten ein paar Jugendliche auch nur lustig sein?! Anders kann ich mir eine solche Ignoranz nicht erklären... Und den Schulen gebe ich da nicht die Schuld... Jeder sollte das Bestreben haben sich zumindestens in groben Zügen mit der eigenen Geschichte (und dazu gehört nunmal auch die DDR-Geschichte) auszukennen... Bildungsauftrag? Wie wärs mal mit Eigeninitiative?


Klar hab ich mich auch darüber informiert aus Eigeninteresse, aber es ist doch eigentlich die Aufgabe einer Schule den Schülern was Sinnvolles beizubringen, und dies wäre nun mal sinnvoll. Besonders weil ich Geschichte LK habe, sollte das Thema doch wohl mal angesprochen werden..., ich hoff mal das das noch kommt.
 
Das Ausblenden der "DDR-Geschichte" ist vllt. auch garnicht so ungewollt, - schließlich schützt es ja auch heutige Mandatsträger und Amtsinhaber vor unangenehmen Fragen zu Ihrer politischen Vergangenheit zu DDR Zeiten...:mrgreen:
 
gysigysi :>
naja mal ehrlich man sollte die DDR einfach diabolisieren wie mans mit dem dritten reich getan hat. die haben dort ja auch so getickt. dazu muss man sich doch nur den schussbefehl anschauen, die abstimmung mit den füßen, den maurbau, die stasi, die hohe staatsverschuldung etc.
dort gab es vielleicht tolle sachen wie die kitas aber ich lebe lieber in einem land ohne kitas, als das ich meine meinung nich frei rausposaunen darf.
achja vollbeschäftigung ist ja was wirklich tolles, wenn niemand mehr besitzt als der andere. alle gleich arm(außer die parteibonzen).
sein wir doch mal ehrlich dort drüben war es beschissen.

die hatten ja noch nichtmal bananen!