Experten fordern Entrümpelung der Lehrpläne

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 30.06.2018 um 10:28:22 Uhr veröffentlicht:
Experten fordern Entrümpelung der Lehrpläne
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Berlin (dts) - Drei renommierte Wissenschaftler fordern, die Stofffülle in den Lehrplänen für die deutschen Schulen drastisch zu reduzieren. "Schülerinnen und Schüler können nicht unendlich viel lernen", schreiben Julian Nida-Rümelin, Manfred Prenzel und Klaus Zierer in einem Gastbeitrag für den "Spiegel". Wenn Neues hinzukommen solle, müsse anderes aus den Lehrplänen gestrichen werden. Anstatt "trägem Wissen" zu folgen, gelte es, "praktische, kreative und ethische Fragen für den Unterricht wiederzuentdecken" und "Mut zur Lücke" zu beweisen, schreiben die drei Hochschullehrer. Sie kritisieren: "Aktuelle Lehrpläne bereiten nicht auf das vor, was wir heute schon wissen – und auch nicht auf das, was wir heute nicht wissen können. Sie bereiten auf das vor, was gestern wichtig war."
 
Besonders seit der Umstellung auf G8 einfach nur wahr. Auswendiglernenolympaiden fördern im Endeffekt ja nur Bulimilernen, auch wenn das vielleicht Absicht ist, raus zu finden, wer das kann aber ein gutes Ziel kann das in meinen Augen nicht sein.
 
Unützer Lehrstoff ?

Hallo

Und was soll deren Meinung nach reduziert werden ?

Kein Latein mehr ?
In Mathe und Physik nur das nötigste (also nmur das Einmaleins), oder was

ich finde das komplett daneben.

Über G8 braucht man gar nicht zu diskutieren, das ist Müll. Da wird viel zu wenig Stoff vermittelt, vor allem in Mathe und Physik, aber auch in geschichte geht es im D-Zug Tempo durch die Jahrhunderte.

Oder soll statt Latein Informatik aufgenommen werden ?

Na wenn es nach diesen Hoichschullehrern geht, haben wir wohl in der nächsten Generation nur noch Fachidioten bes. Informatiker und BWL, die Shakespeare oder Schiller nur noch aus Wikipedia kennen, kein Latein können und damit für quasi alle geisteswiss. Studienfächer ausfallen. Prost Mahlzeit, wie die ethische, philos. Fragen überhaupt begreifen können, entzieht sich meiner Kenntnis.

Hochschullehrer bedeutet nicht in jedem Fall gescheit, trifft hier voll zu.
 
Und was soll deren Meinung nach reduziert werden ?

Am besten alles was man sich nur kurzfristig in den Kopf saugt um es bei der Prüfung wieder auszukotzen komplett entfernen.

Also viel weniger Stoff, aber diesen dafür in praktischen Projekten umsetzen. Außerdem mehr Wahlmöglichkeiten schaffen, wer "Fachidiot für Informatik" werden will soll das gerne machen, wir werden ihn brauchen.
Wer will kann sich auch hauptsächlich mit Göthe, Schiller und Latein beschäftigen, aber sich danach nicht beschweren wenn die "Fachidioten für Informatik" die Stellen als Taxifahrer obsolet gemacht haben.
 
Und was soll deren Meinung nach reduziert werden ?
Folgendes stammt aus dem Schulgesetz von BaWü (gibt's aber in ählicher Formulierung überall)
Die Realschule vermittelt vorrangig eine erweiterte allgemeine, aber auch eine grundlegende Bildung, die sich an lebensnahen Sachverhalten und Aufgabenstellungen orientiert.
Mit allgemein und grundlegend hab ich so ein paar Probleme, weil das wunderbar dehnbare Begriffe sind.
Beim lebensnahen Sachverhalt bin ich mir nicht wirklich sicher, ob da so etwas wie irrationale Zahlen in Mathematik Klasse 10 drankommen muss (ist in BaWü Teil des Lehrplans).

anddie
 
Beim lebensnahen Sachverhalt bin ich mir nicht wirklich sicher, ob da so etwas wie irrationale Zahlen in Mathematik Klasse 10 drankommen muss (ist in BaWü Teil des Lehrplans).

Hm, kann man diskutieren, ja. Wenn Du nur rationale Zahlen hast, bleibst halt quasi beim Dreisatz stehen. Oder linearen Gleichungssystemen vllt noch.

Ohne irrationale Zahlen kannst jedenfalls nicht:
* Kreisberechnungen (z.B. wieviel Gummi brauch ich für nen Fahrradschlauch bei nem bestimmten Raddurchmesser?)
* Dreiecksberechnungen (z.B. wie lang müssen die Holzlatten sein für nen Schrank mit ner Schräge? Oder eine diagonale Verstärkung?)
* Quadratische Gleichungen (z.B. Bremsweg eines Autos, wie weit kann ich werfen, etc.).

Ist das noch lebensnah? Ich finde schon.
 
Kann es sein das da irrationale mit imaginären Zahlen verwechselt wurden? Irrationale Zahlen sind ja nun echt noch für viele Menschen alltagstauglich und auch nicht schwer zu verstehen, bei imaginären Zahlen muss man schon z.B. Elektrotechniker sein damit da eine gewisse Relevanz im Alltag aufkommt :)
 
Ja zugegeben, komplexe Zahlen müssten in der Schule nicht unbedingt sein. Wobei mich da Klasse 10 wundern würde, das hätte ich wenn dann eher in der Oberstufe im LK Mathematik vermutet.
 
Achja die hießen ja komplexe Zahlen, ist schon wieder lange her :mrgreen:

Also im bayrischen Fachlehrplan für Mathematik finde ich die irrationalen Zahlen in Jahrgangsstufe 9 ( ich hätte eher 8 vermutet) und die komplexen Zahlen in Jahrgangsstufe 11 ( 11 oder 12 hätte ich da geschätzt)
https://www.isb.bayern.de/download/9018/lehrplanm_g9alt.pdf

Jedenfalls kommt mir die Behandlung der irrationalen Zahlen in Jahrgangsstufe 10 erst recht spät vor und ich käme nicht auf die Idee sie wegzulassen.
 
Das ist auch wirklich schon lange überfällig. Man sollte den Schülern Themen wie erneuerbare Energien, digitale Medien und Steuerbearbeitung beibringen. Unglaublich, dass der Lehrplan schon so lange keine Veränderungen mitgemacht hat. Dabei hat sich in den letzten Jahren besonders auf technischer Ebene so vieles verändert! Was ebenfalls entrümpelt werden sollte, sind die Keller der Schulen. Die Tische die dort rumstehen waren wahrscheinlich vor 100 Jahren mal in Gebrauch gewesen. Am besten sollte man mal eine Aktion zu diesem Thema starten. Es gibt sehr Transparente Preise im Entrümpelungsrechner - Festpreis inbegriffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne irrationale Zahlen kannst jedenfalls nicht:
* Kreisberechnungen (z.B. wieviel Gummi brauch ich für nen Fahrradschlauch bei nem bestimmten Raddurchmesser?)
* Dreiecksberechnungen (z.B. wie lang müssen die Holzlatten sein für nen Schrank mit ner Schräge? Oder eine diagonale Verstärkung?)
* Quadratische Gleichungen (z.B. Bremsweg eines Autos, wie weit kann ich werfen, etc.).

Ist das noch lebensnah? Ich finde schon.
  • Den Fahrradschlauch konstruieren wohl nur wenige, In der Regel kauft man die Dinger fertig. Die Länge des Kabels auf der Kabeltrommel zu wissen kann einem aber so manche Enttäuschung ersparen.
  • Pythagoras = irrationale Zahlen? Sicher?
  • Leider hängt der Bremsweg eines Autos von noch vielen anderen Faktoren ab, wie Straßenbeschaffenheit, Temperatur, Gummimischung der Reifen u.v.m.
 
Mehr Praxisbezogenheit wäre Wünschenswert.
Eigenes Denken: Lernen was Manipulation ist, wie man sie erkennt.
 
Besonders seit der Umstellung auf G8 einfach nur wahr. Auswendiglernenolympaiden fördern im Endeffekt ja nur Bulimilernen, auch wenn das vielleicht Absicht ist, raus zu finden, wer das kann aber ein gutes Ziel kann das in meinen Augen nicht sein.
Gibt es G8 noch?
Überall?
 
Was hat man hier gegen Informatik? Das ist doch sehr praxisbezogen und aktuell und mit Informatik hat man sehr gute Berufschancen. Außerdem korreliert es mit Mathematikverständnis und Physikverständnis, manchmal aber auch mit Philosophie/Ethik, Wirtschaft/Politik/Sozialkunde. Niemand kann also "Fachidiot für Informatik" werden, zumindest nicht durch die Schule.