News Braunbär Bruno erlegt

Fritoffel schrieb:
... vielleicht ist Schnappauf auch davon ausgegangen, daß das Kurzzeitgedächtnis der Bevölkerung alles regelt....

Muss er nichtmal. Weil die Verbindung CSU nicht wählen, weil 1 Politiker unmoralisch gehandelt hat muss nicht unbedingt in den Köpfen eintreten. Schließllich dreht es sich hier mist um bestimmte Personen.
 
phip schrieb:
Natürlich muss man immer abwägen, wen man vertraut und wessen Meinung man als glaubwürdig einstuft...
Nur habe ich keinen Grund an der Gefährlichkeit des Bären zu zweifeln... Ich bin der festen Überzeugung, dass Werner Schnappauf wusste, dass er damit nicht gerade eine populäre Entscheidung traf... Und ein Politiker würde niemals ohne Zwang unpopuläre Maßnahmen fällen, da er ja somit seine "Kundschaft" verprellt... => Es bestand eine Gefahr, wenn vielleicht auch keine immens große, für Menschen...
nur mal nebenbei, der Bayerische Minister für Verkehr und Wirtschaft
- Otto Wiesheu -
hat im besoffenen Zustand einen Menschen überfahren.

Noch Fragen zur kompetenz unserer Minister?
 
Liquid0815 schrieb:
nur mal nebenbei, der Bayerische Minister für Verkehr und Wirtschaft - Otto Wiesheu - hat im besoffenen Zustand einen Menschen überfahren. Noch Fragen zur kompetenz unserer Minister?
Nicht wirklich, aber wundert Dich das? Ich möchte hier mal einen meiner Lieblingsautoren zitieren:

Blutbücher sind wir Laiber alle, wo man uns aufschlägt; lesbar rot.​
 
Wen noch ein paar Links interessieren:

Neue Details zum Abschuss von "Bruno":
https://www.trend.at/articles/0626/15/144322.shtml

Kritische Stimmen zum Verhalten des bayrischen Umweltministeriums (um mal andere Experten zu Wort kommen zu lassen ...):
https://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=6&news:oid=n5553&template=news_detail.html
https://www.verbaende.com/News.php4?m=39246

weitere Presse-Links aufgelistet bei www.zoopresseschau.info

Und noch das schöne Zitat von Sven Thanheiser, Vorsitzender Tierparkfreunde Hellabrunn und Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Internationaler Artenschutz des NABU Deutschland e.V.:
“Schnappauf vereint alle angeblichen negativen Eigenschaften des JJ1 in sich: Er ist ein Schadminister, weil er durch sein Versagen unseren internationalen Artenschutzbemühungen nicht wieder gutzumachenden Schaden zugefügt hat; er ist ein Problemminister, weil er sich weigert, erwiesenen Sachverstand in seine Entscheidungen mit einzubeziehen; und er ist ein Risikominister, weil Schnappauf für streng geschützte Wildtiere in Bayern und die Artenschutzarbeit der Umweltverbände mehr als riskant ist. Der Mann muß politisch abgeschossen werden!”
 
Ich warte ja nur auf den Tag, an dem den Herrn Politikern einfällt, die Wölfe, die sich hier in Ostsachsen angesiedelt haben auch zum abschuss frei zu geben. Nach einer solchen Aktion, muss man sich denke ich, moralisch darauf vorbereiten, dass auch das passieren wird.
 
LL_von_Sachsen schrieb:
Ich warte ja nur auf den Tag, an dem den Herrn Politikern einfällt, die Wölfe, die sich hier in Ostsachsen angesiedelt haben auch zum abschuss frei zu geben. Nach einer solchen Aktion, muss man sich denke ich, moralisch darauf vorbereiten, dass auch das passieren wird.
wenn sachsen vom könig Ede erobert wird, ja :(
 
Ich habe jetzt eben nur die letzten Seiten überflogen und will auch noch was in die Debatte einwerfen:

Meines Wissens gibt es mehrere Großstädte in Südosteuropa (Bulgarien oder so), in denen Bären und Wölfe nachts durchaus in den Straßen auf Futtersuche sind. Die Menschen dort haben keine Angst vor ihnen, weil sie an die Anwesenheit gewöhnt sind und wissen, wie mit den wilden Tieren umgegangen werden muss. (Also ausweichen, nicht zu nahe kommen, usw.)

Leider gibt es dieses Wissen in Deutschland nicht. So kommt es, wie es kommen muss - der Bär wird abgeschossen, ohne (für mich) erkennbaren Grund und die Menschen in Bayern atmen auf. Endlich ist diese gefährliche Bestie weg! Ich dagegen habe keine "Problembär" gesehen. Er dringt in menschliche Siedlungen ein - klar, wo soll er auch sonst Futter finden? Aber mal ehrlich, soll man ihn deswegen abschießen? Für eine geschütze Tierart kann dann auch mal das Land (oder die sonstwie zuständige Behörde) Geld für gerissene Schafe locker machen.
Nee, meiner Meinung nach liegt der Grund für den Abschuss einfach in der Dummheit der Menschen. Hier hat der wesentliche Teil der Menschen einfach keine Ahnung, wie man Wildtieren begegnet und die Gefahr, dass dann irgendso ein Dämbeutel sich falsch verhält und das Tier reizt, ist einfach zu hoch.
In Südosteuropa wäre dieser Bär nicht abgeschossen worden!

Man müsste in der Schule oder besser noch im Kindergarten den Kindern beibrigen, dass größere Tiere kaum Gefahren für uns darstellen und erklären, wie man sich Wildtieren gegenüber zu verhalten hat. (Das würde auch auf dem Nachmittagsspaziergang, bei dem man plötzlich einem Keiler oder einem Hirsch gegenüber steht, was nützen.)
Leider hat man hier in Deutschland aber einfach Schiss vor allen Raubtieren, seien es Jagdspinnen, Fledermäuse, Kreuzottern, Wöfle, Bären... :roll: und sie haben eine kleine Lobby.
Dabei sind das doch faszinierende Geschöpfe..., *hach*
 
bennsenson schrieb:
Es kommt fast jedes Jahr zu Dutzenden von Todesfällen durch Bärenangriffe, weil so Leute wie du Meister Petz am liebsten umarmen würden.

Das stimmt SO nicht.

Der Bär war ungefährlich. Vielleicht ein wenig neugierig, aber damit hatte es sich auch. In Slowenien lebenan die 500 Bären - da gibt es solch Hysterie nicht. In der Slowakei leben ebenfalls Bären satt (habe sogar selber welche gesehen im Urlaub vor 3 Jahren). Auch da null Probleme. Nur hier stellt man sich so hysterisch an, wenn die Natur sich das zurückerobert, das schon immer schon ihrs war - ein Platz zum Leben.

In Westeuropa gab es im 20. Jahrhundert keinen einzigen Todesfall. In der Ausrottungsgeschichte des Bären in der Schweiz, für welche 718 Nachweise aus der Zeit von 1342 bis 1923 ausgewertet wurden, ist ein einziger tödlicher Angriff überliefert. Das Opfer hatte den Bären mit einem Gewehrschuss verletzt. Zu kritischen Situationen kann es im Wesentlichen unter drei Voraussetzungen kommen:

- Ein Bär wird von einem Jäger angeschossen.
- Ein Mensch begegnet unvermittelt einer Bärin mit Jungen.
- Ein Bär wird beim Fressen an einem Kadaver gestört. Auch dabei handelt es sich oft um einen Jagdunfall: Der Jäger hat ein Wildtier erlegt, dieses aber nicht sofort gefunden. Bei der Nachsuche trifft er dann auf einen Bären, der dank seiner feinen Nase der Schnellere war.

Und aus der gleichen Quelle:

Gemäss einer Literaturrecherche sowie der Befragung von Fachleuten durch skandinavische Biologen kam es zwischen 1900 und 2000 in ganz Europa zu insgesamt 36 tödlichen Bärenangriffen auf Menschen. Allein 24 ereigneten sich in Rumänien während der Herrschaft von Nicolae Ceaucescu. Der Diktator war vom Ehrgeiz besessen, als grösster Bärenjäger aller Zeiten in die Geschichte einzugehen, was ihm - rein quantitativ betrachtet - vermutlich gelungen ist. Sein Waidmannsheil war indessen nur möglich, weil die Bären des Landes zu Höchstbeständen herangezüchtet und gefüttert worden waren. Zudem erfolgten Aussetzungen von Zootieren. Damit wurden gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Bär regelrecht provoziert.
Quelle

Der Mensch ist das Problem - nicht der Bär.
 
ich finde diese Bruno-Diskussionen so LÄCHERLICH! Seit wann ist ein Bär bitte ungefährlich? Das ist ein Raubtier. Man weiß also nie, was der gemacht hätte. Wenn der irgendwelche Kinder angefallen hätte, sähe die ganze Sache wohl ganz anders aus...
 
ec86 schrieb:
ich finde diese Bruno-Diskussionen so LÄCHERLICH! Seit wann ist ein Bär bitte ungefährlich? Das ist ein Raubtier. Man weiß also nie, was der gemacht hätte. Wenn der irgendwelche Kinder angefallen hätte, sähe die ganze Sache wohl ganz anders aus...

Lies Dir einfach den Thread mal durch - keiner der Bärenbefürworter hält den Bären für ungefährlich - aber bei richtigem Verhalten sind Unfälle weitgehend ausgeschlossen - und das mit den angefallenen Kindern ist ein Panikmache-Argument (lächerlich, wenn Du so willst) - Hunde sind genauso Raubtiere, wenn die im Verdachtsfall gleich erschossen werden würden, gäbe es nochmal andere Proteste ...
 
Maastaaa schrieb:
Wie verhält man sich denn richtig?

Wie nicht steht ja schon ein paar Posts weiter oben von spockonline - wenn Du dann doch 'nem Bären begegnen solltest, gehts in aller erster Linie darum, den Burschen nicht neugierig zu machen und ihm nicht auf die Nerven zu gehen - empfohlen wird der langsame Rückzug - und dabei dran denken, wenn's nicht grad ein Eisbär ist, wird er keine große Lust haben, an Dir rumzuknabbern ...
 
ec86 schrieb:
ich finde diese Bruno-Diskussionen so LÄCHERLICH! Seit wann ist ein Bär bitte ungefährlich? Das ist ein Raubtier. Man weiß also nie, was der gemacht hätte. Wenn der irgendwelche Kinder angefallen hätte, sähe die ganze Sache wohl ganz anders aus...
Jaja, der Bär ist schon ein gefährliches RAUBTIER. Er jagd Mäuse und Eichhörnchen... genauso ein RAUBTIER wie meine Katzen...
 
Liquid0815 schrieb:
Jaja, der Bär ist schon ein gefährliches RAUBTIER. Er jagd Mäuse und Eichhörnchen... genauso ein RAUBTIER wie meine Katzen...

Ich finde den Abschuss ja auch nicht unbedingt gut (siehe irgendwann im Thread meine Meinung) aber das ist jetzt - sorry - völliger Unsinn !
Ein Braunbär ist definitv ein Raubtier - das mag im gewissen Sinne auch auf eine Katze zutreffen wenn du nun unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen möchtest.
Aber es ist schon ein Unterschied ob ein Bär einen Angriff durchführt oder deine Hauskatze.
Jetzt macht das ganze hier nicht völlig unglaubwürdig - auch ein netter Bär der keine Menschen angefallen hat ist kein Teddy zum kuscheln. Da sollten wir solche irrwitzigen Vergleiche mal sein lassen.
Und auch die ewigen ... ein Mensch muss sich dann so verhalten usw. ... hier hören sich einige an als ob sie schon massig Bären begegnet wären. Möchte mal sehen wieviel % von euch sich richtig verhalten würden wenn 3 Meter vor euch plötzlich ein Bär steht.:evil:

Aber ums nochmal zu sagen - mir wäre es lieber gewesen wenn der Bär hätte weiterleben können/dürfen.
 
Ich finde es echt unmöglich von den Jägern, dass sie den Bären gleich umbringen mussten. Die Morddrohungen von diesen Tierschutzverbänden kann ich voll und ganz nachvollziehen (auch wenn das ein wenig übertrieben ist). Schließlich konnte man anstatt einer richtigen Kugel auch einen Betäubungspfeil in die Flinte tun und dann abfeuern. Aber so weit denken ja einige Leute nicht. :-?
 
Agroschx schrieb:
Ich finde den Abschuss ja auch nicht unbedingt gut (siehe irgendwann im Thread meine Meinung) aber das ist jetzt - sorry - völliger Unsinn !
Ein Braunbär ist definitv ein Raubtier - das mag im gewissen Sinne auch auf eine Katze zutreffen wenn du nun unbedingt Äpfel mit Birnen vergleichen möchtest.
Aber es ist schon ein Unterschied ob ein Bär einen Angriff durchführt oder deine Hauskatze.
Jetzt macht das ganze hier nicht völlig unglaubwürdig - auch ein netter Bär der keine Menschen angefallen hat ist kein Teddy zum kuscheln. Da sollten wir solche irrwitzigen Vergleiche mal sein lassen.
Und auch die ewigen ... ein Mensch muss sich dann so verhalten usw. ... hier hören sich einige an als ob sie schon massig Bären begegnet wären. Möchte mal sehen wieviel % von euch sich richtig verhalten würden wenn 3 Meter vor euch plötzlich ein Bär steht.:evil:

Aber ums nochmal zu sagen - mir wäre es lieber gewesen wenn der Bär hätte weiterleben können/dürfen.
hab ich irgendwo behauptet, dass er kuschelig ist? Raubtier heisst nur, dass er tiere jagd und frisst, keinen aas frisst und auch keine pflanzen. Eben wie eine katze, ein Fuchs, ein Tiger, eine Schlange, ein...

naja, back to the roots, wir haben bereits über den speiseplan des BRAUNbären geredet: kleintiere, verletzte tiere und natürlich auch größere tiere, wenn sie vor seiner schnautze platzierd werden. Dazu gehören nicht MENSCHEN.

Das schließt natürlich nicht aus, dass er menschen angreifen kann, das wurde hier auchschon oft erklärt.

Naja, jedenfalls hab ich nirgends behauptet, es wäre ein knuddelbär zum liebhaben, aber ich wurde auch nit mit jedem xbeliebigen typen in der ubahn "knuddeln", oder du etwa?

edit: Raubtiere für Dummies

siehe da, auch KATZEN!
 
Agroschx schrieb:
Möchte mal sehen wieviel % von euch sich richtig verhalten würden wenn 3 Meter vor euch plötzlich ein Bär steht.:evil:
Wie weiter vorne gesagt: Ich möcht euch mal sehen, wenn ihr im Wald auf nen Wildschwein Eber oder nen Rehbock trefft. Geht ihr dann hin und knuddelt die, weil das ja keine Raubtiere sind? Na dann viel spass. Gebrochene Knochen sind noch das Kleinste übel, aber die hohlst dir garantiert.
 
Leberle schrieb:
Wie weiter vorne gesagt: Ich möcht euch mal sehen, wenn ihr im Wald auf nen Wildschwein Eber oder nen Rehbock trefft. Geht ihr dann hin und knuddelt die, weil das ja keine Raubtiere sind?
Nö nicht wirklich. Ich habe schon mal einem ausgewachsenen Keiler direkt vor mir gehabt, war ein wenig witziges Erlebnis, denn es war Mitte November und da beginnt die Paarungszeit. Das ist jetzt 18 Jahre her, da machte ich mit einem Kollegen eine Waldwanderung, wir sind da so einen Abhang rauf gekrabbelt, ich als Erster oben, dreh mich zu meinem Kollegen um, gehe dabei leicht in die Knie um ihm rauf zu helfen und sehe plötzlich das dem alle Farbe aus dem Gesicht weicht.

Ich sage noch scherzhaft zum ihm "Stell Dich nicht so Alder, dass kleine Stück schaffst Du auch noch". Der stammelte irgendwas von wilder Sau und zeigt hinter mich. Ich drehe mich also vorsichtig um, immer noch in der Hocke, plötzlich ein hammermegalautes Quiecken, voll Möhre in mein Ohr und ich stehe dem Keiler Nasenspitze an Schnauze direkt gegenüber. Kennt Ihr das Gefühl wenn aus Sekunden Stunden werden? Ich weiß nicht wer sich mehr erschrocken hatte, der Keiler oder ich. Mein Körper fühlte sich schwerelos an und ich war nicht mehr in der Lage mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Mein Kollege hatte dann die "grandiose" Idee dem Keiler ein paar Leberwurststullen hinzuwerfen, der mir aber immer noch in die Augen starrte, sich dann aber doch für die Stullen entschied. Meine Erstarrung plötzlich weg, wir also wie die Bekloppten den Abhang wieder runter, Schweine sind keine guten Kletterer, plötzlich ca. 10 Meter vor dem Ende des Abhangs hör ich meinen Kollegen "Ohhh Kacke". Der blieb wie angewurzelt stehen und was sehe ich am Ende des Abhangs sitzen, den Keiler. Offentsichlich kannte der einen kürzeren Weg als wir, saß dort jetzt auf seinem Mors, wie ein Hund der auf sein Stöckchen wartete und quieckte und grunzte fröhlich vor sich hin, vermutlich in der Erwartung noch ein paar Stullen zu ergattern.

Jeden Versuch von uns, nach Rechts oder Links auszuweichen, quittierte der Keiler damit das er uns am Ende des Hangs folgte und sich wieder setzte wenn wir stehen blieben. Wir saßen dort ca. 5,5 Stunden bei - 10°C fest, bevor der seine Belagerung aufgab.

So lustig sich das Ganze jetzt auch anhört, es war nicht lustig und hätte böse ins Auge gehen könnte. Man könnte sagen wir haben Schwein gehabt, im wahrsten Sinn des Wortes.